Shiatsu als wirksame Begleitung in den Wechseljahren!

Letzte Woche bekam ich ein paar Tage nach der Shiatsu-Behandlung von der Klientin das Feedback, dass sie seit der letzten Shiatsu-Behandlung deutlich besser schlafe. Diese Rückmeldung bestätigt meine Erfahrung, dass Shiatsu in den Wechseljahren eine wertvolle und hilfreiche Begleitung sein kann.

Ich habe in meiner Arbeit als Shiatsu-Praktikerin meinen Fokus genau deshalb auf die Begleitung von Frauen in den Wechseljahreen gelegt, weil ich – aus eigener Erfahrung –weiß, wie wichtig Unterstützung ist und dass Shiatsu sehr zum Wohlbefinden beitragen kann in einer Zeit, die geprägt sein kann von vielen körperlichen und seelischen Hochs und Tiefs.

WAS IST SHIATSU ÜBERHAUPT? 

Foto: ÖDS

Der Ursprung von Shiatsu liegt in japanischen und chinesischen Gesundheitslehren. Shiatsu bedeutet Fingerdruck („shi“/Finger und „atsu“/Druck) – im Sinne aufmerksamer, achtsamer Berührung, die mit einem großen und vielfältigen Repertoire an manuellen Behandlungstechniken - mit Fingerspitzen, Handballen, Ellenbogen, Knien oder Füßen ausgeübt wird. Ziel ist es, Blockaden zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu unterstützen. Zusätzlich nutze ich Techniken wie Dehnungen, Rotationen oder sanftes Schütteln. Klassischerweise erfolgt Shiatsu in leichter Kleidung am Fußboden auf einer bequemen Matte. Achtsamkeit steht bei der Behandlung an oberster Stelle.

Ich arbeite mit den Konzepten Yin und Yang, den Meridianen und den 5 Elementen. Das bildet meine Basis, um Frauen körperorientiert zu begleiten – insbesondere in den Wechseljahren. Hormonschwankungen stören das Gleichgewicht: Es ist vielleicht, vereinfacht gesagt, zuviel Yang (Aktivität) und zu wenig Yin (Ruhe) vorhanden. Stress im Alltag verstärkt dieses Ungleichgewicht, Entspannung fehlt. Shiatsu kann hier ansetzen, Ruhe ins System bringen, Entspannung fördern und so etwa den Schlaf verbessern.

EIN BEHANDLUNGSBEISPIEL FÜR „RUHE INS SYSTEM BRINGEN“

Wie kann Shiatsu zu Ruhe und Entspannung führen? Shiatsu wirkt beruhigend, weil über sanften Druck mit Fingern oder Handballen und leichten Dehnungen entlang der Meridianlinien Einfluss auf das Nervensystem genommen wird.

Wenn ich mich auf das Wasserelement konzentriere – Blase und Niere – arbeite ich im Kern mit Bereichen, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit Haltung, Stabilität und Vertrauen verbunden sind.

Durch Drucktechniken, Dehnen, sanfte Rotationen können sich muskuläre Verspannungen lösen. Video: Margot Freiler

Durch gezielte Drucktechniken kann Shiatsu die Aktivität des Parasympathikus (der für Ruhe und Entspannung zuständig ist im Gegensatz zum Sympathikus, der für Aktivität steht) stärken. Das führt zu einer reduzierten Herzfrequenz, entspannter Muskulatur und einer allgemein ruhigeren Gefühlslage. Die gleichmäßige Stimulation der Meridiane unterstützt außerdem den freien Energiefluss (Qi),  was das Nervensystem entlastet und tiefe Entspannung ermöglicht. Das nährt die Ruhe und Stille und nimmt Stress und Druck raus. Eine Kombination aus Druck, Dehnung und sanfter Rotation löst außerdem muskuläre Verspannungen, was wiederum zu einer besseren Durchblutung und Entspannung des Nervensystems führt.

WELCHE AUSBILDUNG HABE ICH ALS PRAKTIKERIN ABSOLVIERT?

In Österreich dauert die Ausbildung an einer Shiatsu-Schule drei Jahre. Ich habe meine Ausbildung an der Naikido Shiatsu Schule in Wien absolviert und mit einer Prüfung am Ende der Ausbildung abgeschlossen. Ausbildungsinhalte sind etwa allgemeine Theorie, spezielle Shiatsu-Theorie, Anatomie, Physiologie, Kontraindikationen, Hygiene, Erste Hilfe, Behandlungsaufbau, 5 Elemente, Akupressurpunkte, Anamnese und Befundung. In Österreich ist Shiatsu als ein in sich geschlossenes System als Teilgewerbe der Massage in der Gewerbeordnung verankert, d.h. für die Arbeit als Praktiker:in muss ich mein Gewerbe anmelden und dafür die dreijährige Ausbildung samt Abschlussdiplom nachweisen. 

WAS GEFÄLLT MIR AN MEINER ARBEIT?

Zuallererst gefällt mir die Arbeit mit Menschen. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Arbeit, denn jede Behandlung und jeder Mensch ist anders.. Es gibt keine Wertung, nichts ist gut oder schlecht. Im Alltag werden wir so oft bewertet, wir sind zu schnell zu langsam, zu dick, zu dünn, was auch immer. Im Shiatsu gibt es diese Bewertung nicht. Ich arbeite mit dem, was da ist, und die Klientin, die ich behandle, darf einfach sein.

Was mir noch gefällt, ist die achtsame Begegnung mit den Menschen. Über die Körperarbeit spüre ich den Menschen. Ich bin neugierig, was mir der Körper mitteilen wird, denn es findet eine Kommunikation über die Berührung statt. Das ist vielleicht schwer nachzuvollziehen, wenn man noch nie eine Shiatsu-Behandlung genossen hat.

Ich biete für eine Stunde einen geschützten Raum an, in dem es nur um diese Person geht.

Eine besondere Qualität von Shiatsu ist meiner Meinung nach die Stärkung der eigenen Körperwahrnehmung, der Achtsamkeit gegenüber meinem Körper, mir, meinen Bedürfnissen. Mit gezielten Fragen (Wie spürt es sich an? Wie geht es dir dabei?) lenke ich den Fokus der Klientin auf ihren Körper und ihre Empfindungen. Im hektischen und stressigen Alltag kann es nämlich passieren, dass die Verbindung zu sich selbst verloren geht und so auch das Wahrnehmen der eigenen Bedürfnissen und Grenzen. 

WARUM SHIATSU IN DEN WECHSELJAHREN EINE WERTVOLLE BEGLEITUNG SEIN KANN?  

Shiatsu ist mehr als eine Massage, es ist ein ganzheitliches Erlebnis, das individuell auf jede Person eingeht – egal, ob es um körperliche Verspannungen, psychosomatische Beschwerden oder einfach nur um eine Stunde für sich selbst geht.

Eine Behandlung dauert mit Vor- und Nachgespräch 60 Minuten. Eine Zeit, die voll und ganz der Klientin gehört. Ich biete für diesen Zeitraum einen geschützten Raum an, in dem es nur um meine Klientin geht.

Es beginnt in der ersten Stunde mit dem Anamnesegespräch und der Befundung. Ich nehme mir ausführlich Zeit, um vom Leben und den Lebensumständen der neuen Klientin zu erfahren, es ist wichtig zu wissen, welche Beschwerden es gibt, wie sich die Klientin ernährt, welche Stressfaktoren es gibt, wie viele Pausen sie macht, ob Selbstfürsorge in ihrem Leben Platz hat, was sie sich von einer Shiatsu Behandlung erwartet, .etc. 

Dass sie zu mir in die Praxis kommt, ist schon ein Hinweis darauf, dass sie sich mit meiner Begleitung um sich kümmern möchte, und ich kann ihr zusätzlich zur Behandlung Ernährungstipps geben und ihr einfache, nicht zeitaufwändige Übungen, zum Beispiel Atemübungen, für zuhause zeigen, die helfen, aus dem Stress und in die Ruhe  zu kommen. Es geht dabei auch darum, in der Selbstverantwortung zu bleiben und einen Raum für sich selbst zu schaffen und das eigene Wohlbefinden aktiv zu gestalten.

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Studien zur Wirksamkeit von Shiatsu